Ilija Trojanow hat sein Lebensbuch geschrieben: Ein schwindelerregender Blick in den Abgrund zwischen Macht und Widerstand
Konstantin ist Widerstandskämpfer, einer, der schon in der Schulzeit der bulgarischen Staatssicherheit auffällt und ihrem Griff nicht mehr entkommt. Metodi ist Offizier, Opportunist und Karrierist, ein Repräsentant des Apparats. Sie sind in einen Kampf um Leben und Gedächtnis verstrickt, der über ein halbes Jahrhundert andauert.
Ilija Trojanow entfaltet ein breites zeitgeschichtliches Panorama von exemplarischer Gültigkeit. Eine Fülle einzelner Momente aus wahren Geschichten, die Trojanow seit den Neunzigerjahren in Gesprächen mit Zeitzeugen gesammelt hat, verdichtet er zu einer spannenden Schicksalserzählung von menschlicher Würde und Niedertracht. ›Macht und Widerstand‹ ist bewegende Erinnerungsarbeit, ein Roman, wie man ihn in seiner Entschiedenheit und poetischen Kraft lange nicht gelesen hat.
Pressestimmen
»Nun schreibt Ilija Trojanow einen grandiosen Roman über Bulgarien in sozialistischen und postsozialistischen Zeiten. [Er] erzählt den Roman als Kammerspiel und entfächert doch ein gewaltiges Panorama.« Cornelia Zetzsche, BR 2, 6.9.2015
»Ein Geschenk für die deutsche Literatur.« Hans-Jost Weyandt, Spiegel Online, 18.9.2015
»[…] hat der 50-Jährige für seinen Roman eine komplexe, sehr anspruchsvolle literarische Form gefunden.[…] ein vielstimmiger, intelligent strukturierter, passagenweise brillant geschriebener Roman.« Christoph Vormweg, Deutschlandfunk, 27.9.2015
»Ein packender Polit-Thriller von staunenswerter psychologischer Plausibilität, eine beklemmend hellsichtige Analyse diktatorischer Systeme. Die Mechanismen autoritärer Herrschaft: Hier werden sie unnachsichtig offengelegt.« Günter Kaindlstorfer, SWR, 24.8.2015
»Trojanow erweist sich als Meister literarischer Doku-Fiktion. […] Mit dieser Figur (Konstantin) hat Trojanow ein Emblem der Dissidenz geschaffen.« Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.8.2015
»Ein Roman wie ein Duell.« Joachim Dicks, NDR Kultur, 20.8.2015
»Wer ›Macht und Widerstand‹ gelesen hat, hat begriffen und erfahren – auf eine Weise, wie nur Literatur Erfahrung ermöglicht –, wie es hinter dem Eisernen Vorhang zuging.« Martin Ebel, Die Welt, 12.9.2015
»›Der Archipel Gulag‹ unserer Zeit, ein moralischer Kompass.« Denis Scheck, ARD, Das Erste, Druckfrisch, 1.11.2015
»Raffiniert verdichtet er 50 Jahre bulgarische Zeitgeschichte in einen packenden und eindringlichen Roman.« ORF TV, Hauptnachrichten ZIB, 18.8.2015
»Das Buch, auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis nominiert, ist eine fantastische und notwendige Erinnerung daran, wie entscheidend für jede Gesellschaftsform das Kräfteverhältnis zwischen Bequemlichkeit, Opportunismus, Egoismus bis hin zu Niedertracht einerseits und „Widerstand gegen den Geist der Macht“ andererseits ist.« Focus, 25.8.2015
»Nach der Lektüre dieses groß angelegten und wunderbar erzählten Romans wird man umso dankbarer sein, dass das Wirken des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR - dem seinerzeit mit Erich Mielke ein Geheimdienstler vom Format Metodi Popows vorstand - in der Bundesrepublik seit einem Vierteljahrhundert durch eine eigene Behörde aufgearbeitet wird. Das ist, wie etwa das Beispiel Bulgarien zeigen kann, alles andere als selbstverständlich.« Kai Agthe, Mitteldeutsche Zeitung, 1.9.2015
»Sehr deutlich ist [die transnationale Perspektive] beim neuen Roman von Ilija Trojanow, “Macht und Widerstand”. Das ist ein ganz großes und ehrgeiziges Werk […] . Seine sehr glaubwürdige These ist, dass sich durch die Wende nicht sehr viel geändert hat, weil die alten Seilschaften, die alten korrupten Eliten immer noch tonangebend und die Regimekritiker nie wirklich rehabilitiert worden sind und auch keine Genugtuung erlebt haben. Er erzählt uns auch von den ganz furchtbaren Konzentrationslagern, Arbeitslagern, Lagern für Regimekritiker und Intellektuelle, beispielsweise die Insel Belene in der Donau. Alles das wussten wir in diesem Detail nicht, und das kann uns nur jemand erzählen, der erstens aus dem Land stammt, zweitens die Sprache spricht und drittens Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, Arbeit hineingesteckt hat, um in den Geheimdienstarchiven zu forschen.« Sigrid Löffler im Interview mit Deutsche Welle, 2.9.2015