Wie unter einem Vergrößerungsglas verdichtet Maroufi das Geschehen zu einem geballten Porträt der islamischen Revolution 1979
Stellvertretend für andere erschütterte Familien porträtiert er die Amanis. Nicht nur gesellschaftliche und politische Gruppen stehen einander feindlich gegenüber. Auch die Söhne der Amanis politisieren sich gegen den Willen ihres Vaters und landen in verschiedenen Lagern: Kommunist Madjid flieht aus seiner Heimat und begegnet nun in einer Aachener Nervenheilanstalt seiner Vergangenheit. Assad schließt sich Chomeinis Organisation an und besetzt innerhalb kürzester Zeit wichtige Ämter. Said wird Mitglied der Mudschaheddin. Und dem inhaftierten ‚Revolutionsfeind’ Iradsch droht die Hinrichtung. Maroufis Stil ist prägnant, seine Erzählebenen gehen nahtlos ineinander über. Der Autor kämpft aus dem deutschen Exil für die persische Literatur. Das im Iran gegen ihn verhängte Urteil (zwanzig Peitschenhiebe und zwei Jahre Publikationsverbot) besteht bis heute.
Interview mit Ilija Trojanow zur Reihe „Weltlese – Lesereisen ins Unbekannte“